Was ist eigentlich Baumwolle?

Die Baumwollpflanze gehört zur Familie der Malvengewächse. Sie ist eine der ältesten Kulturpflanzen, die mit ihren fast fünfzig Arten vorwiegend in den Tropen und Subtropen zu Hause ist. Bereits vor 7000 Jahren wurde von den Mayas und Inkas Baumwolle angebaut. Interessant ist dabei, dass verschiedene Völker in Amerika, Asien und Afrika scheinbar unabhängig voneinander die Baumwollpflanze domestizierten und die Baumwollfaser zu Stoffen verarbeiteten.
Die Baumwollpflanze wächst als kleiner Baum oder als Busch. Aus ihren zarten gelben Blüten entwickelt sich die Baumwollfrucht, eine Kapsel, die aufspringt, wenn sie reif ist. Es sind die stark behaarten Samenkörner, die wie Watte aus der aufgeplatzten Kapsel herausquellen. Bei Wind wird der Samen in seiner wattigen Umhüllung leicht davongetragen. Kommt Regen hinzu, wird dieser von den Baumwollfasern aufgesogen und die Keimung begünstigt.

Was sind die Vorteile von Baumwolle?

Bereits im klassischen Altertum wussten die Römer und Griechen die Baumwolle wegen ihrer feinen Struktur und ihres reinen weißen Aussehens zu schätzen. Kein Wunder also, das nachdem kein geringerer als Alexander der Große Baumwolle aus Indien mitgeführt hatte, diese zu einer begehrten und hochgehandelten Ware wurde. Aber erst mit der Industriellen Revolution in Europa erlebt die Baumwolle Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts ihre wirtschaftliche Blüte.
Die Baumwollfaser ist eine weiche, aber auch sehr zähe Faser. Nur die langen Fasern werden letztlich zu dünnen Fäden gesponnen. Auch wenn es nicht gerade einfach ist, diese von dem Samenkorn zu lösen, sind es genau diese Eigenschaften, die den Baumwollstoff so vielseitig einsetzbar machen. Neben Leichtigkeit und Festigkeit macht die Saugstärke die Faser ideal für die Verarbeitung zu strapazierfähigen aber auch hautfreundlichen Textilien, die auch für Allergiker geeignet sind.

Worin liegen die Vorteile von Acryl?

Acryl ist eine chemisch hergestellte Faser, die Mitte des letzten Jahrhunderts entwickelt wurde. Der Grundstoff ist Polyacrylnitril, kurz auch PAN. Aus diesem wird nach verschiedenen chemischen Umwandlungsprozessen eine gekräuselte Endlosfaser gewonnen.
Die Acrylfaser ist weich und bauschig, zudem wärmend und hat einen wollähnlichen Griff. Ein Grund, warum Polyacryl-Fasern gern zu Pullovern, Mützen, Schals und Strümpfen verarbeitet werden. Im Gegensatz zu Wolle sind sie aber sehr formstabil und zeigen sich im eingefärbten Zustand äußerst lichtbeständig. Acryl kann als Einzelfaser verarbeitet werden oder als Fasergemisch beispielsweise mit Wolle oder Baumwolle. Der Vorteil ist hier, dass Acryl filzhemmend wirkt und gerade stark beanspruchte Textilien wie Unterwäsche oder Strümpfe länger in Form bleiben, leicht zu pflegen sind und eine lange Lebensdauer erlangen.

Was ist bei der Pflege von Textilien aus Baumwolle und Acryl zu beachten?

Die molekulare Struktur der Baumwolle macht ihre Fasern besonders widerstandsfähig gegenüber Hitze, sodass die Textilien aus reiner Baumwolle wie Unterwäsche, Shirts oder Strümpfe beim Reinigen auch höheren Temperaturen ausgesetzt werden. Auch bei stärkerer Beanspruchung und häufigem Reinigen zeigen sich Baumwollprodukte als äußerst langlebig.
Textilien, die aus Baumwoll-Acryl-Mischungen bestehen, sollten bei 30° Wollwaschgang mit Wollwaschmittel gereinigt werden. Auf einen Trockner und Bleiche sollte verzichtet werden, da der verarbeitete Silberfaden nicht mehr aushält.